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Viele Wünsche

Spencer und Elvis visophonieren mit Poldi, 1980. „Viele Wünsche“ ist die 1. Folge der 1980er Dorfstaffel.

Allgemeine Informationen

Inhalt

(siehe Hauptartikel)

Mit seinem dauernden „Holla“-Gerufe macht Lexi Spencer und seine Freunde ganz verrückt. Schließlich müssen sie sich doch überlegen, wie sie den komplizierten Geburtstags-Wunsch des Jungdrachens Poldi erfüllen können. Spencer hat die rettende Idee. Sie schenken dem Monster Marzipankartoffeln.

Text: Hörzu2) - Länge: 30'

Puppen/Puppenspieler

Puppen

Lorenz Claussen mit Lexi vor dem Hausboot. Bernhard Schmidt baute eine neue Spencer-Puppe mit einem runderen Kopf und einen größeren Mund, die die Version mit dem eher ovalen Kopf ab dieser Folge ablösen sollte und die in dieser Folge erstmals verwendet wurde. Drei neue Figuren wurden entwickelt und von Schmidt gebaut: Die Zwillinge Mona und Lisa, sowie der schwarze Unhold Nero. Die Figur der Peggy wurde gestrichen. Ebenso scheinbar die Figur der Lulu - vorerst jedenfalls. Mona und Lisa sollten ursprünglich das Duo Peggy und Lulu ersetzen. Lisa wird ab dieser Epsiode von Eva Behrmann gespielt, die bisher Kasimir spielte. Mona wird in den nächsten vier Staffeln (bis 1983) von Petra Zieser gespielt, die bisher Peggy spielte. Wer Nero in dieser Folge sprach, ist nicht bekannt. Seine Stimme ist derartig verfremdet, dass man es nicht hundertprozentig bestimmen kann.

Alle weiteren Puppen, die in dieser Folge verwendet wurden, stammen aus der 1979er Pilotstaffel und wurden von Winfried Debertin gebaut. Kasimir wird nun von Herbert Langemann gespielt. Elvis ist mit dieser Folge zur zweitwichtigsten Figur aufgestiegen: Er arbeitet von nun an als Spencers Assistent. Poldi trägt in dieser Folge eine rote Schleife.

Im Song dieser Folge werden die Quietschbeus von ihren Stammpuppenspielern gespielt: Petra Zieser, Jürgen Meuter und Lorenz Claussen. Sie scheinen ab dieser Folge festgelegte Puppenspieler gehabt zu haben, die aber trotzdem sehr oft von anderen vertreten werden mussten.

In der Szene, in der sich die Dorfbewohner im Studio versammeln, werden Karl-Otto und Karl-Heinz von Friedrich Wollweber (anstatt von Jürgen Meuter) und Maria Ilic (anstatt von Petra Zieser) gespielt. Erklärung: In dieser Szene kommen auch noch Spencer und Mona vor. Meuters Aufgabe, Spencers Hände zu führen, hatte Vorrang vor der, Karl-Otto zu spielen. Genauso bei Petra Zieser, die hier Mona spielen musste. Maria Ilic, die sonst Galactica spielt, war in dieser Szene frei. Galy kommt in dieser Szene nicht vor. Friedrich Wollwebers Poldi kommt zwar in fast jeder Szene dieser Folge vor, aber nicht in dieser; also war Wollweber auch frei. Kurz bevor Spencer Lexi anvisophonieren will, hat man noch mal einen Schnitt gemacht: Danach werden Karl-Gustav und Karl-Heinz von Maria Ilic gespielt. Lorenz Claussen spielt ab da Lexi. Jürgen Meuter spielt in dieser Kraterszene seinen Quietschbeu Karl-Otto. Joachim Hall spielt mit seiner einen freien Hand eine Spencerhand - Spencer wird also erstmals einarmig bespielt. Eine Situation, die noch des Öfteren in der 1980er Staffel eintritt. Als die Quietschbeus „Trau dich!“ rufen ist Petra Zieser zu hören. Einige Sekunden später hört man sie aber als Mona - es ist aber kein Schnitt dazwischen. Vielleicht wurde Karl-Heinz von Maria Ilic gespielt, aber immer noch von Petra Zieser gesprochen. Er ist da nämlich nicht synchron! Höchstwahrscheinlich war das eine „Live-Synchronisation“.

Galactica wird von Maria Ilic ab jetzt nicht mehr so tief wie in der ersten Staffel gesprochen.

Kulissen

Nepmuks Schloss. Das Studio ist jetzt viel größer. Die vordere Tischreihe ist nun nicht mehr so weit hinten an der Wand. Die Studiokulisse sieht schon fast so aus, wie in allen späteren Folgen (bis zur Folge 237). Es ist ja auch die gleiche Kulisse. Im Laufe der Jahre hatte man sie jedoch manchmal leicht umgebaut. Sie sieht nur noch sehr viel grauer und dunkler aus. Das liegt aber nur an der noch ziemlich dürftigen Beleuchtung.

Die typisch rechteckigen Schränke tauchen auch hier wieder auf. Eine Reihe dieser Schränke - Spencer benutzt diese als Tische - dient als Sichtblende (Anm.: Mit „Sichtblende“ ist die durch Stoff, Tische, künstliche Wiesen, Mauern etc. geschaffene „Abschirmung“ gemeint, hinter der sich die Puppenspieler „verstecken“ können; oberhalb dieser Sichtblenden agieren die Puppen). Man hat diese „Tische“ mit einem schwarzen Stoff auf der von der Kamera abgewandten Seite bespannt - sonst wären sie auch als Sichtblende nutzlos -, weil sie wie all diese Schränke weder Vorder- noch Rückwand haben. Die Schränke, die an der linken und an der hinteren Studiowand stehen, wurden nicht mit dem Stoff bespannt, weil es ja auch sinnlos wäre. Auch bei einer Reihe der vorderen Schränken, fehlt der Stoff. Diese liegen aber so weit oben (sie sind ebenfalls, wie die an der hinteren Studiowand - geradezu abenteuerlich - übereinander gestapelt), so dass sie oberhalb des Bereiches liegen, für den sie ebenfalls mit Stoff bespannt werden müssten. Zwar befinden sich die Schränke, gerade weil sie vorn stehen, im Blickfeld der Kamera; man kann aber trotzdem recht gut den Bereich des Studios hinter ihnen erkennen, weshalb sie nur selten stören - vorrausgesetzt, sie sind nicht zu sehr gefüllt (Elvis bewahrt dort gern seine kleine Kakteen auf). Hinundwieder entfernte man diesen „Schränkestapel“, weil sie wohl zu sehr die freie Sicht behinderten. 1988 entfernte man ihn mit dem Einzug von Elvis' Videothek endgültig.

Die unteren Schränke dieses „Stapels“, die noch als Sichtblende dienen, haben teilweise auch Klappen, die je nach Lage des Schranks zur Seite oder nach unten aufgehen. Trotzdem haben diese auch keine Rückwand, sondern lediglich schwarzen Stoff auf der Rückseite. (Vieles ist aber noch nicht in dieser Folge zu erkennen. Einen besseren Blick auf den „Schränkestapel“, sowie auf die Schränke mit den Klappen, hat man in Großes Aufräumen (010).) Es befindet sich nun eine Rohrpost, die so noch bis kurz vor Ende der Serie (ebenfalls bis Folge 237) zu sehen ist. Der Visophonmonitor hängt nun von der Decke herab, und hat auch schon die bekannte mittelgrüne Mattscheibe, ist aber fixiert und fährt noch nicht rauf und runter, wenn man den Hörer auflegt und abnimmt. Es handelt sich außerdem noch um ein kleineres Modell, als in den neueren Folgen. Wie auch in der ersten Staffel, wird das Bild des „Anvisophonierten“ per Greenscreen ins Bild geschnitten. Das ist auch der Grund für die grüne Mattscheibe des Visophons. Damit der Greenscreen-Effekt auch klappt wird der Bildschirm, sobald er benutzt wird (in dieser Folge und in den anderen Folgen dieser Staffel auch) von einem hellen Spot angestrahlt, weil das Grün sonst zu dunkel wäre.

Man sieht zum ersten Mal Elvis' Einwohnermeldeamt, oder besser: die dunkelgrüne Schachtel, in der es untergebracht ist. Sie steht auf dem Tisch; Sinn und Zweck sind noch unbekannt. In einem der Schränke an der Rückwand ist der hölzerne Kasten zu sehen, der auch in einigen Folgen (z.B. Einsamkeit (014)) als Behältnis für das Einwohnermeldeamt dienen wird. Der Sessel wurde ausgetauscht durch das wohl bekannteste Modell, das man noch in den nächsten 13 Staffeln sehen wird. In „Viele Wünsche“ hat der Sessel noch Armlehnen, die man danach wahrscheinlich abmontiert hatte, weil sie wohl zu viel Platz wegnahmen (in Die Badewanne (009) sind sie aber noch zu sehen). Links sehen wir den Silbervorhang. Dieser ist hier noch zweigeteilt. Es befindet sich nun auch ein Monitor auf Spencers Schreibtisch, mit dem sich Spencer über das Geschehen im Dorf informieren kann. Er sieht jedoch von hinten eher aus wie ein großes Radio - ist nämlich doppelt so breit wie hoch und braun. Scheinwerfer befinden sich im Blickfeld der Kamera. In dem neuen Studio fehlt immer noch die Leuchtschrift. Die Showdeko sieht nun aus wie eine rote endloslange Showtreppe vor einem schwarzen Hintergrund. Links und rechts hängt Lametta von der Decke herab.

Lexi hat nun eine Schreibmaschine und den Bücherschrank mit den dunkelroten Bänden in seinem Pilz. Auffällig ist auch sein neuer (und erster) Sessel, der zwar nur aus flachem Holz oder aus Pappe besteht, aber Armlehnen zu haben scheint und grün angestrichen ist. In manchen Folgen scheint der Sessel heller und in anderen dunkler. Ist es ein anderer Sessel; ist es der gleiche, bloß neu angestrichen oder liegt das einfach nur am Licht? Der Pilz scheint sich insgesamt veändert zu haben. Die Form blieb jedoch gleich. Rechts befindet aber nun kein Durchgang mehr. Wenn man in den Pilz will, muss man durch einen Durchbruch in der Wand inks gehen (kann man aber in dieser Folge noch nicht erkennen).

Nepomuks Schloss ist kleiner geworden. Die Mauer zwischen dem Turm mit Fenster und Söller und dem Schlosstor fehlt. Offenbar handelt es sich aber sonst immer noch um die gleichen Kulissen. Die Schlosskulisse scheint aus mehreren Elementen zu bestehen. Das Fenster im linken Turm scheint in manchen Folgen sich näher am Tor zu befinden, als in anderen. In den Folgen dieser und der nächsten Staffel scheint das Fenster jedenfalls näher am Schlosstor, als in den Folgen ab 1982. Der Turm scheint sich ein wenig mit den Uhrzeigersinn gedreht zu haben; so sehr, dass das andere, etwas tiefer und weit links gelegene, Fenster kaum mehr erkennbar ist. In der 1991er Staffel scheint der Turm wieder ein Stück gegen den Uhrzeigersinn gedreht zu haben. Die Türen sind immer noch eigenartig dunkel und die Fenster über dem Tor sind immernoch aus Glas mit rauer Oberfläche.

Die „Zwillis“ wohnen seit dieser Folge auf dem Hausboot, dessen Aussehen in den nächsten Staffeln nahezu unverändert bleibt. Das einzige, was sich im Laufe der Zeit änderte, war, dass man später ein Ufer um das Hausboot herum baute. Zwischen dem Ufer und der Reling war dann ein Bassin mit richtigem Wasser. So ein Ufer mit Wasser fehlt noch und kommt erst ab Der Steg (066). Ein Vorläufer ist aber schon in Wörterklau (032) zu sehen. In „Viele Wünsche“ gibt es so ein Ufer aber noch nicht, das heißt, dass die Dorfbewohner so nah an das Boot treten können, dass man denken müsste, 'die müssten doch jetzt mitten im Wasser stehen' - „Viele Wünsche“ nicht ausgenommen. Dort, wo der „Durchbruch“ in der Reling ist, schließt der Steg an. Dieser Steg wird aber nur durch ein mit einem Stoff bespannten Geländer auf der linken Seite angedeutet. Auf der rechten Seite scheint nichts zu sein. In dieser Folge sieht es noch so aus, als würde das Boot direkt mit der Reling an das Ufer grenzen. Rechts hinter dem Hausboot ist ein eigenartiges Gebilde, dessen Zweck ich mir nicht erklären kann. Hölzerne Streben ragen aus dem Fluss hervor. An ihnen ist ein großes, längliches Stück Stoff befestigt, das das gleiche Muster hat, wie der Stoff der beim (hier noch unbekannten) Traumexpress an den Plattformen und am Steg des Hausbootes angebracht ist: rot/grün gestreift.

Poldi wohnt jetzt offiziell im „Krater“, einer Lavalandschaft mit Vulkanen und viel Schwefeldämpfen. Die Kraterlandschaft ist noch nicht so langgezochen, wie in neueren Folgen. Es fehlen noch die typischen kleinen Vulkane (und sein großer Zentralkrater), auf die Poldi klettern und thronen kann.

Das Dorf sieht insgesamt noch ziemlich dunkel aus. Im Bereich Pilz-Schloss-Baumhaus fällt es besonders auf; als ob es mitten im Wald liege. Der Himmel über dem Schloss wirkt zudem noch besonders bedrohlich, als ob ein Gewitter nahe. Das Schloss selbst wirkt auch noch ziemlich unheimlich, weil es eben so dürftig beleuchtet wird. Erst ab der 1982er Staffel schien jemand die Lichtgestaltung verändert zu haben.

Songs

Besonderheiten

Pressefoto zu "Viele Wünsche": Spencer hat sich von den Fernsehzuschauern Marzipankartoffeln gewünscht.

Mann muss jemanden zeigen, dem alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind, und der darüber tief traurig ist. Wenn sich jemand etwas zum Geburtstag wünscht, und vom anderen nur Glückwünsche erhält, muss das Enttäuschungen und Missverständnisse geben. Noch dazu, wenn es nicht nur ein Glückwunsch ist, sondern Glückwünsche. Poldi hat Geburtstag, er lädt alle ein und wünscht sich von allen, sie fressen zu können. Sie kommen alle, gratulieren, und das Fressen wird durchgespielt und lässt einen vor Einsamkeit jaulenden Poldi zurück, Galaktika könnte das Spiel beenden. […] Nachdem er im Spiel alle gefressen hat, liegen alle leblos herum und reagieren nicht auf sein Anstupsen. Ersatzfressen: Kaffee und Kuchen.

(Peter Podehl konzipiert „Viele Wünsche“, Juni 1980)

Kultiges

Ausstrahlungen und Veröffentlichungen

"Viele Wünsche" als Hörspiel-MC, 1981.

Pannen

Zitate

Weiterführende Artikel

1)
erste Wiederholung am 09.01.1981 auf NDR/RB/SFB, sowie auf WDR und HR
2)
Ausgabe 1/1981, S. 56
3)
Vgl. Podehl, Peter: Die Drehbücher eines Komikers, veröffentlicht auf: peterpodehl.com (Stand: 21.06.2024)
6)
Folge 1, Seite 1