„Großes Aufräumen“ ist die 5. Folge der 1980er Dorfstaffel.
(siehe Hauptartikel)
Im Studio herrscht ein einziges Chaos. Spencers Freunde haben ihren ganzen Kram bei ihm liegen lassen. Zwischen den Noten der Quietschbeus, Kasimirs Kastanien und seinen eigenen Akten sucht Spencer verzweifelt nach dem Zettel mit dem Ablauf der heutigen Sendung. Ohne jeden Erfolg: Zuerst einmal muß gründlich aufgeräumt werden! Aber wie? Nepomuk ist überhaupt nicht einverstanden mit der Art, wie Mona und Lisa für Ordnung sorgen wollen. Poldis ziemlich gefräßige Ausmist-Methode ist auch nicht unumstritten. Lexi jedenfalls findet sie vollkommen unmöglich. Schließlich kommt Spencer mit Elvis' Hilfe doch noch an seinen Zettel - leider erst am Schluß der Sendung!
Text: Hörzu2) - Länge: 30'
Spencer | Joachim Hall (assistiert von Jürgen Meuter) |
Elvis | Wilhelm Helmrich |
Lulu | Maria Ilic |
Lexi | Lorenz Claussen |
Kasimir | Herbert Langemann |
Nepomuk | Horst Lateika |
Poldi | Friedrich Wollweber |
Mona | Petra Zieser |
Lisa | Eva Behrmann |
Karl-Heinz | Petra Zieser |
Karl-Gustav | Lorenz Claussen, Maria Ilic |
Karl-Otto | Friedrich Wollweber |
Galaktica | Maria Ilic |
Da Jürgen Meuter in dieser Folge nicht gleichzeitig Spencers Hände und Karl-Otto spielen konnte, übernahm Friedrich Wollweber den letzteren Part. Offenbar dachte man sich, dann kann der ihn auch gleich in der Baumhausszene spielen. Karl-Otto wird in dieser Episode also ausschließlich von Wollweber gespielt.
Und weil auch Lorenz Claussen wegen Lexi nicht alles gleichzeitig machen konnte, wurde in besagter Szene Karl-Gustav von Maria Ilic gesprochen.
Hier kann man (wie schon bei Viele Wünsche (006) ausführlich beschrieben) die vielen Schränke auf der vorderen, linken Studioseite besonders gut erkennen. Einige der unteren Schränke haben Klappen (als diese aufgemacht werden, fällt das von Spencer hineingestopfte Zeug heraus); sie haben jedoch wie alle Schränke keine Rückwand. Hier ist gut zu erkennen, dass diese anstelle einer Rückwand nur einen schwarzen Stoff haben - wie alle anderen Sichtblenden auch. In der 1986er-Folge Finderlohn (079), wird einer dieser Schränke wieder geöffnet (Elvis steckt seinen Kopf von der Rückseite hindurch): Der Stoff fehlt dort!
Weitere Schauplätze in dieser Folge sind der Eisenbahnwagen von innen, die Show-Deko (nur im Visophon), der Schlossplatz, das Baumhaus, der Krater und das Pilzhaus.
Wie die vergangenen Episoden gehört auch diese zum Folgenkomplex, in dem immer etwas schief geht, was z.B. den Beginn der Sendung verzögert. So soll das Thema des gesamten Dorfs diesmal Aufräumen sein, doch in Spencers Studio herrscht Chaos und er findet seine Notizen nicht. Erst, nachdem er seinen ganzen Krempel kurzerhand in die Schränke gestopft hat, beginnt er die Sendung mit seinem bekannten Spruch. Seine Notiz aber bleibt verschwunden und um Galaktika zu Hilfe zu rufen, sind seine Reime vorerst zu schlecht. Während sich Kinder am Chaos erfreuen und vielleicht etwas zum Thema mitnehmen können, dürften Erwachsene eher über die satirische Karikatur von Ordnungswahn und Bürokratie in Form von Spencer Assistent Elvis lachen, der diesmal Spencer beinahe beim Auffinden der Kopie des verschwundenen Zettels in den Wahnsinn treibt.
(buxtebrawler in der Online-Filmdatenbank, Januar 2015)
Die Folge basiert auf einer Idee von Armin Maiwald aus dem Frühjahr 1980, welche sein Kollege Peter Podehl im April desselben Jahres in den „Unfrisierten Gedanken“3) als Vorbereitung zum Schreiben seines Drehbuchs verarbeitete. Maiwald versah diese mit „vielen begeisterten Randbemerkungen und kleinen kritischen Äußerungen und Bedenken“4). Podehl zitierte für die Konzeption der Folge u.a. den französischen Dichter Paul Claudel: „Die Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Phantasie.“
Spencer will immer aufräumen, aber er kann es nicht, sonst würde er nicht immer aufräumen. (Merke: Wer dauernd aufräumt, räumt nicht auf, denn er erreicht das Ziel des Aufräumens nicht: Ordnung, die weiteres Aufräumen überflüssig machte. Merke: Ordnung ist ein menschliches Problem und hat nichts mit Zeithaben oder anderer Mangelware zu tun.)
(Peter Podehl in den „Unfrisierten Gedanken“, April 19805))
Podehl klopft in diesem Text die Figuren auf ihr Verhältnis zum Aufräumen ab, wobei „ein Haufen Grundsätzliches über Figuren und Environments zutage“ tritt; „Großes Aufräumen“ war das allererste vollständige von ihm verfasste Drehbuch für Hallo Spencer6) und gilt daher als Ur-Runddorfgeschichte schlechthin. In einer ersten Fassung wurde es bereits am 7. Mai 1980 fertiggestellt - eine zweite entstand bis zum 18. August, wenige Wochen vor Drehbeginn im Studio Hamburg.