12. Juni 2024 jannik

Nikolaus

Nikolaus, 1981. „Nikolaus“ ist die 8. Folge der 1981er Dorfstaffel.

Allgemeine Informationen

Inhalt

(siehe Hauptartikel)

Am 6. Dezember kommt der Nikolaus. Das weiß natürlich auch Spencer und deshalb soll Elvis als Nikolaus die vielen geputzten Schuhe und Stiefel mit Äpfel und Nüssen füllen. Aber der weigert sich entschieden: „Ich will nichts reintun, ich will was drinhaben!“ Heimlich bereiten sich aber auch die anderen auf den Nikolaustag vor: Jeder ist auf der Suche nach „etwas Rotem“ und weißer Watte. Schließlich stehen sich lauter ganz geheime Nikoläuse gegenüber, die nicht mehr wissen, welchen Ahnungslosen sie denn nun beschenken können. Aber letztlich lässt der Nikolaus natürlich auch Spencer und seine Freunde nicht im Stich.

Text: NDR - Länge: 30'

Puppen/Puppenspieler

In der Szene mit den Quietschbeus im Wagon wird Karl-Otto von Jürgen Meuter gespielt; Spencer ist hier also mal wieder einarmig.

 Nero wird in dieser Folge von Friedrich Wollweber gespielt.

Kulissen

Um den Eindruck zu erwecken, der Winter hält im Dorf Einzug, hat man teilweise neue Hintergründe entworfen, die den Eindruck von Schneelandschaften vermitteln. Diese wurden vor die alten (sommerlichen) Hintergründe gestellt bzw. gehängt, sodass vor allem die dargestellte Landschaft abdeckt wurde, der Himmel aber nicht. So konnte man sich die Hälfte sparen.


Für eine einzelne Szene, die im Inneren des Traumexpress spielt, wurde mal wieder die vordere Wand des Wagons abgenommen.


Kasis Baumhaus im Dezember, 1981. Schnee im Runddorf, 1981.

Songs

Besonderheiten

Für diese vor gelungenem Sprachwitz nur so strotzende Folge für die ganze Familie wurde das Runddorf in schöne verschneite Kulissen gehüllt und einmal mehr darauf geachtet, dass jeder Charakter zum Zuge kommt, und sei es nur kurz: So wird auch Nero, der hier eigentlich keine Rolle spielt, kurz insofern in den Bildern zum Quietschi-Song bedacht, dass er sich an Lexis Schuhen vergreifen darf. (…) Diese überaus gelungene Folge nimmt den Kindern die Angst vor Knecht Ruprecht („Die Prügelstrafe ist abgeschafft!“), erklärt ihnen, dass oft andere den Nikolaus mimen, hält aber auch den Zauber der Legende aufrecht, indem sie ihn am Schluss doch noch auftauchen lässt - wenn auch nur als statische, schemenhafte Überblendung.

(buxtebrawler in der Online-Filmdatenbank, Januar 2015)

Kultiges

Eva Behrmann, Maria Ilic und Herbert Langemann im Traumexpress mit abgenommener Vorderwand, 1981.

  • In dieser Folge wird das gesamte Runddorf erstmals bei Schnee im Winter gezeigt. In den nächsten Staffeln wurden dazu wiederholt die Kulissen aufwändig umgestaltet. Zuvor sah man bisher nur den Schlossplatz bei Schnee.2)
  • Eine der nicht gesendeten Pilotfolgen von 1978 nahm dieser Folge die Handlungsidee, dass sich die Dorfbewohner als Nikolaus verkleiden, bereits vorweg. Der Pilotdreh wurde jedoch nicht zu einer fertigen Folge zusammengeschnitten, geschweige denn je im Fernsehen veröffentlicht. Nur beim Tag der offenen Tür des Landesfunkhaus Hannover wurden Szenen daraus vorgeführt, außerdem existieren Beweisfotos vom Dreh.
  • Spencer spricht zum ersten und einzigen Mal in der Serie den Kameramann direkt an: „Ralf an der Kamera, zeig uns doch mal die Quietschbeus“ Gemeint ist damit der Kameramann Ralf Kühl, der seit der 1980er Dorfstaffel Teil des Spencer-Teams von Studio Hamburg war.
  • Galaktika wird in dieser Folge nicht herbeigerufen, sondern kommt von selbst.
  • Mit dem Quietschbeu-Song „Wir putzen, polieren heut' für den Nikolaus“ hat Komponist Matthias Felsch ein russisch-folkloristisch klingendes Lied geschrieben.
  • Zu Beginn der Schlossszene hört man eine Musik, die auch schon in Silvester (015) zu hören war (hier ebenfalls am Anfang der ersten Schlossszene). 

  • Und am Anfang der ersten Wagonszene hört man eine Melodie, die bereits in der einzigen Kraterszene von Gesundheit (017) verwendet wurde.

  • Galaktikas Besuch wird wieder von der Galy-Musik begleitet (siehe: Das Gerücht (016)).
  • Galy schwebt in dieser Episode dank Blue-Box.
  • Poldi und Elvis singen beide - unabhängig voneinander! - ein bestimmtes Winterlied, das es so eigentlich nicht gibt! Elvis singt: „Schneeflöckchen, klingelingeling“ und Poldi singt: „Schneeflöckchen, klingelingeling, woher kommst du geschneit?“. Korrekt wäre: „Schneeflöckchen, Weißröckchen, woher kommst du geschneit? Du kommst aus den Wolken, dein Weg ist so weit“ oder „Kling Glöckchen, klingelingeling, Kling, Glöckchen, kling“.
 Die beiden vermischen hier also das Kinderlied „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ von Hedwig Haberkern mit dem 1854 erstmals veröffentlichten Weihnachtslied „Kling, Glöckchen, klingelingeling“.
  • Nero taucht in dieser Folge neben dem Pilz auf und klaut Lexis Schuhe. Ein Spot ist auf ihn gerichtet.
  • Der Eisenbahnwagen verfügt über eine Klingel! Sie wird aber in sonst keiner anderen Folge betätigt.
  • Karl-Heinz beschuldigt Kasi, „mal wieder“ Galaktika gerufen zu haben. Kasi rief sie bisher schon in Mal oben, mal unten (003), Viele Wünsche (006), Gummibärchen-Transporte (007), Spencer ist heiser (012), Der Baumstamm (013), Einsamkeit (014), Silvester (015) und Erfindermesse (022).

  • Eine Besonderheit, die es später so nicht mehr geben sollte, ist die kurzzeitige Vertretung Spencers durch Lulu, die im Gegensatz zu jüngeren Folgen ebenfalls das Fingerschnippen beherrscht.
  • Diese Folge erschien trotz ihrer großen Beliebtheit weder auf VHS noch als Hörspiel, wurde jedoch vielfach im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wiederholt. Zuletzt wurde sie am 5. Dezember 2010 ausgestrahlt.3)
  • Die Folge wurde genau wie die anderen Episoden der dritten Staffel im Mai 2009 auf DVD veröffentlicht.4)

Pannen und Ungereimtheiten

  • Warum putzen Lulu, Nepomuk, Kasi und die Zwillis ihre Schuhe draußen in der Kälte? Warum gehen sie nicht ins Warme?
  • Bei Spencer muss man fürchten, ihm könne im nächsten Augenblick die Mütze vom Kopf rutschen.

  • Lulu ist aber ganz schön schnell! Eben noch im Wagon und fünf Sekunden später im Studio im Wintermantel!
  • Warum verstecken sich Spencer und Elvis vor den Quietschbeus?
  • „Schaut in eure Schuhe! Nicht doch! In die zuhause!“, sagt Kasi. Lulu ist aber zuhause, schließlich spielt die Szene am Eisenbahnwagon! Wann haben sich denn ihre Schuhe gefüllt? Und wo stehen sie eigentlich? Am Geländer der linken Plattform hängen sie jedenfalls nicht - zumindest in der Szene, in der sich alle am Wagon versammelt haben. Einige Sekunsden später, als sich alle über ihre gefüllten Schuhe freuen, sieht man aber auf einmal ihre Schuhe an dem Geländer hängen!

  • Wieso sieht Lexi Nero nicht?
  • Lexis Schuhe sollten vermutlich wie von Geisterhand auf Nero zuschweben. Man sieht aber sehr deutlich die Fäden zwischen ihm und den Schuhen.
  • Als Elvis in der ersten (langen) Traumexpressszene in den Wagon kommt, sieht man ganz kurz den Kopf seines Puppenspielers Wilhelm Helmrich.


Zitate

  • Poldi (zu Nepomuk): „Hey, Dicker! Zieh' den Frack aus, sonst fress' ich dir!“; Nepomuk (verkleidet als Ruprecht): „Ich hau' dich gleich, du grüner Giftzwerg!“; Lexi: „Um Himmelswillen! Ruprecht haut Nikolaus! Das ist der Gipfel vorweihnachtlicher Sittenverrohung!“
  • Spencer: „Hallo, Lexi! Erzähl' uns doch mal was über Nikolaus! Weißt schon! Den mit den saftigen Äpfeln und den dicken Nüssen!“
  • Spencer: „Da ist was los am 6. Dezember! Lexi, Nepi, Poldi als Niki!“
  • Elvis: „Nanu, nanu, nanu! Das ganze Haus voll Gäste? Bridge-Abend, spiritistische Sitzung? Ich weiß schon Bescheid, ja.“
  • Spencer: „Hallo, Lulu! Hono-Lulu!“
  • Karl-Heinz: „Hey, Elvis! Was suchst du denn hier?“; Elvis: „Das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit! Mich zu fragen, was ich in meinem eigenen Wagon suche!“
  • Spencer: „Sag' mal, wo hast du denn die harten Äppel her?“

  • Poldi (als Nikolaus): „Hatschipuah! Ich bin’s, Niko, die schönste Junglaus der Welt. Huaah! Und ich wollt’ hier klopfen!„
  • Elvis: „Ich vertrete nicht stell.“
  • Elvis: „Bevor dieser verschrobene Nepomuk das macht, oder dieser vertrocknete Lexi… Da mach ich das lieber.“; Spencer: „Ja, ich glaub mich laust der Niko!“
  • Karl-Otto: „Was machen wir denn ohne Äpfel und Nüsse?“; Karl-Gustav: „Dass die aber auch so radikal ausverkauft sein müssen, was?“

Weiterführende Artikel

1)
erste Wiederholung am 03.12.1982 auf NDR/RB/SFB, sowie auf WDR und HR
2)
Folge 15, 1980.
3)
um 7 Uhr im NDR Fernsehen