„Der Hase Cäsar“ ist eine vom Westdeutschen Rundfunk produzierte Fernsehserie, die zwischen 1966 und 1968 im Auftrag der ARD hergestellt und erstausgestrahlt wurde. Inszeniert wurde diese ursprünglich 7-teilige Sendereihe von dem Regisseur Peter Podehl. Ihre erste reguläre Folge „Cäsar macht Ferien“ wurde am 7. August 1966 erstausgestrahlt, zuvor trat die Titelfigur Cäsar bereits seit Mitte der 1960er Jahre innerhalb der ebenfalls von Podehl inszenierten WDR-Sendung Kasper und René auf.1)
Aus dem Erfolg der Serie und durch die große Popularität des frechen Hasen entstanden die Fernsehsendungen „Schlager für Schlappohren“ (1967-1972), für die Podehl die Regie an seinen Assistenten Armin Maiwald abgab, und danach ab 1972 die NDR-Reihe „Dr. h. c. Cäsar – Beratungen aller Art“ und später weitere Ableger wie zB. „Zwei alten Hasen entdecken Neues“. Die Drehbücher wurden von dem Puppenspieler Wolfgang Buresch geschrieben, der die beliebte Klappmaulpuppe bereits seit 1964 spielte und sprach, und gelten als frühe Comedyformate im Kinderprogramm.
Cäsar ist eine [..] Klappmaulpuppe mit weißem Bauch, großen Augen, langen Nagezähnen und noch längeren schlappernden Schlappohren. Cäsar ist frech, laut Selbstauskunft „muuuuutig!“ und extrem neugierig. In jeder Folge will Cäsar einen neuen Beruf ergreifen oder etwas erleben und informiert sich, was man denn dafür tun muss. Profis zeigen ihm, wie’s geht. So geht er zur Schule, wird Fernsehansager oder lernt den Schlager „Eine Lederhose braucht keine Hosenträger“.
(Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier über „Der Hase Cäsar“, 20052))
Die originale „Hase Cäsar“-Serie war ein früher Versuch, die in den 1960er Jahren gängigen Fernsehformate von Unterhaltungs- und Schlagersendungen für Kinder zu adaptieren. Eine große Rolle spielt in den sechs regulären Episoden sowie der 1968 veröffentlichten Sonderfolge „Cäsar hat Geburtstag“ das komödiantische Zusammenspiel zwischen menschlichen Darstellern und der Handpuppe Cäsar (eine Weiterführung von Konzepten aus den Serien, die aus „Kasper und René“ hervorgingen), sowie die innerhalb der Sendungen präsentierte Jazz-Musik verschiedener Musiker.
Entworfen und gebaut wurde die Figur des Hasen Cäsar von Friedrich Arndts Ehefrau Anni Arndt - ursprünglich für das Erwachsenenpuppenspiel „Undine“ des Hohnsteiner Figurentheaters. Cäsars erster Fernsehauftritt folgte 1965 in der WDR-Sendereihe „Kasper und René“ an der Seite des von Friedrich Arndt gespielten Hohnsteiner Kaspers und des Schauspielers Peter René Körner. Seine erste eigene Serie wurde genau wie spätere Produktionen mit ihm als Hauptfigur von seinem Puppenspieler Wolfgang Buresch geschrieben, der sein Handwerk bei Arndts Puppenbühne in Hamburg gelernt hatte.
Die Sendereihe „Der Hase Cäsar“ wurde von 1966 bis 1968 unter der redaktionellen Aufsicht von Gert K. Müntefering und unter der Herstellungsleitung von Rolf Kralovitz in Köln produziert. Auch in dem an Weihnachten 1969 erstausgestrahlten Fernsehfilm Räuberweihnacht von Peter Podehl trat Cäsar neben weiteren populären Fernsehfiguren des WDR auf.
Da der Hase Cäsar im Laufe mehrerer Jahrzehnte und zahlreichen unterschiedlichen Fernsehformaten verschiedener Sender auftrat und nicht etwa in einer einzelnen durchgehenden Fernsehserie, folgt hier der Versuch einer Übersicht von sämtlichen Produktionen, in denen Cäsar auftrat.