17. August 2024 jannik

Das Werk Peter Podehls

Eines von Podehls letzten Drehbüchern zu "Hallo Spencer", 1993. Dies ist eine Zusammenstellung des vollständigen Werkes des Regisseurs, Autoren und Schauspielers Peter Podehl (*1922-†2010) und eine Auflistung sämtlicher Produktionen, an denen er beteiligt war.

Seine Tochter Claudia Podehl verwaltet die Homepage peterpodehl.com, auf der zahlreiche Schrift-, Ton- und Foto-Dokumente, die in Zusammenhang mit Podehl stehen, veröffentlicht wurden und werden, und führt über die Seite auch den persönlichen Blog ihres Vaters (stadtroman.de), den er ab 2002 schrieb, weiter.

„In Hotels schreibe ich auf den Anmeldezettel ‚Regisseur‘.“ […] Der Begriff Regisseur verschaffe Respekt. Er könne auch Spieler hinschreiben, aber das würde vielleicht dazu führen, dass der Nachtportier ans Spielcasino dächte und ihm das schlechteste Zimmer gäbe. Oder sollte Peter Podehl Kinderunterhalter als Beruf nennen? Alle drei Berufe waren richtig. Und es kamen noch mehr hinzu.

(Irene Geuer über "Die Frage nach meinem Beruf" von Peter Podehl, September 2020)

Bibliografie

  • „Kommen und Gehen“ (Spiel in zehn Bildern, 1948)1)
  • „Familientheater“ (Komödie, 1949)2)
  • „Möglichkeiten“ (Theaterstück in zwei Teilen, 1951)3)
  • „Wunschdenkensende“ (Theaterstück, 1951)
  • „Ich und fast alle meine Ärzte“ (Theaterstück)
  • „König gefangen“ (Komödie, 1952)
  • „Scheidung auf Probe“ (Lustspiel, 1952)
  • „Henriette Gusič“ (in zwei Teilen, 1953)4)
  • „Eupa und Ro“ (Schauspiel mit Musik und Tanz, 1953)5)
  • „Das späte Fräulein Pimpernell“ (Komödie, 1983)6)
  • „Sieben Liebesgeschichten“ (1994)7)
  • „Die Komödie von der Welt in Erwartung des Menschen“ (Lesestück und Hörspiel, 1995)8)
  • „Stadtroman“ (2004)9)
  • „Märchenbuch für Liebende“ (2011)10)
  • „Tagebuch und Testament eines Unbekannten“ (2013)11)

1976 erschien außerdem eine von Podehl arrangierte Bearbeitung von Texten Rudyard Kiplings unter dem Titel „Das kommt davon - Die schönsten Geschichten von Kindern und Tieren“ als Hörspiel im Verlag BASF.12)

Theaterinszenierungen

Von 1946 bis 1950 inszenierte Podehl am Deutschen Nationaltheater in Weimar, wo er zugleich auch als Schauspieler engagiert war. Nachdem er 1955 die DDR verließ, folgten nur noch sporadisch Theaterinszenierungen. Unter anderem:

  • „Des Teufels General“ (von Carl Zuckmayer)13)
  • „Bunbury - Ernst sein ist alles“ (von Oscar Wilde)14)
  • „Der Regenmacher“ (von Richard N. Nash)15)

Im Jahr 2011 wurde Podehls Drehbuch zur DEFA-Produktion „Die Geschichte vom Kleinen Muck“ (1953) Grundlage für eine Theaterinszenierung am Badischen Staatstheater in Karlsruhe.

Filmografie

Kino- und Fernsehfilme

D, 1943 „Wien 1910“ Schauspieler
DDR, 1951 „Corinna Schmidt“ Schauspieler
DDR, 1953 "Die Geschichte vom Kleinen Muck"16) Drehbuch, Regie-Assistenz17)
DDR, 1954 „Leuchtfeuer“ Regie-Assistenz18)
BRD, 1955 „Vor Gott und den Menschen“ Regie-Assistenz19)
BRD, 1955 „Ich denke oft an Piroschka“ Regie-Assistenz20), Schauspieler
BRD, 1956 „Das tapfere Schneiderlein“ Drehbuch21)
BRD, 1957 "Der Wolf und die sieben Geißlein" Regie
BRD, 1961 "Frau Holle - Das Märchen von Goldmarie und Pechmarie" Regie, Drehbuch
BRD, 1961 „Ahimeh“22) (WDR) Regie, Drehbuch
BRD, 1963 „Der ehrliche Luigi“ (WDR) Regie, Drehbuch
BRD, 1969 „Schneeschmelze“23) (WDR) Regie, Drehbuch
BRD, 1969 „Lieder aus der Ratereise. Mit Kasper, René und Peter Podehl“24) (WDR) Regie, Moderation
BRD, 1969 "Räuberweihnacht"25) (WDR) Regie, Moderation
BRD, 1970 „Maximilian Pfeiferling“ (SFB) Regie
BRD, 1970 „In Ehrenfeld ist heute Wilder Westen“ (WDR) Regie
BRD, 1971 „UNICEF hat Geburtstag“ (WDR) Regie
BRD, 1980 "Jan vom goldenen Stern" (WDR) Regie, Drehbuch
BRD, 1985 „Seid ihr alle da? - Erinnerungen an den Puppenspieler Friedrich Arndt“ (ARD) Moderation26)
BRD, 1989 „Wir erinnern uns an Peter René Körner“27) (ARD) Moderation28)

Fernsehserien

1956-1957 „Zwischen Halb und Acht“ (BR) Regie, Drehbuch
1960-1966 "Aus dem Bücherschrank geholt"29) (WDR) Produzent, Regie, Drehbuch, Moderation
1962-1963 "Die Höhlenkinder"30) (WDR) Regie, Drehbuch
1964-1971 "Kasper und René"31) (WDR) Regie
1966-1967 "Der Hase Cäsar" (WDR) Regie
1967-1969 „Der gemütliche Samstagabend“32) (SR) Regie, Drehbuch
1973-1983 "Lemmi und die Schmöker"33) (WDR) Regie, Drehbuch
1980-1994 "Hallo Spencer" (NDR) Regie, Drehbuch, Co-Regie34)
1980-1984 "Spaß am Montag" (ARD) Regie, Drehbuch
1984-1990 "Spaß am Dienstag" (ARD) Regie, Drehbuch

Kurzfilme

1957 entstanden außerdem 11 Kurzfilme für den WDR, die Podehl auf Anregung des Fotografen Stefan Moses schrieb und mit einer 16mm-Kamera selbst produzierte. Ab 1958 folgten dann weitere vom WDR und später von der UFA produzierte Kurzfilme, die Podehl schrieb und inszenierte:

1958 „Ein Vermögen zu verjubeln“ (WDR) Regie, Drehbuch
1958 „Ferien im Zoo“ (WDR) Regie
1958 „Eine Stadt zieht den Wintermantel an“35) (BR) Regie
1959 „Rummelplatzmelodie“ (WDR) Regie
1959 „Botanische Romanze“ (NDR/WDR) Regie
1959 „Die schlafende Micky-Maus“ (WDR) Regie
1959 „Die Geschichte eines Bleistifts“36) (ARD) Regie
1960 „Die Triole auf den zwei Achteln“37) (ARD) Co-Regie38), Schauspieler
1961 „Die Kindersinfonie“ (SWF) Co-Regie39), Schauspieler
1961 „Energie“ Co-Regie40)
1962 „Märchen in der Müllerstraße“ (WDR) Regie, Drehbuch
1964 „Chabichou“ (ARD) Regie
1964 „Ferien auf dem Lande“ (SWF) Regie
1967 „Der gerettete Mond“ (WDR) Regie
1968 „Die Müllprinzessin“ (SWF) Regie

Dokumentarberichte

1971 „Pan Tau Nachrichten“ (WDR) Regie, Moderation
1973 „Wir stricken eine Sendereihe. Eine Einführung“ (WDR) Regie, Moderation
1982 „Demnächst in diesem Kasten. Wie 'Spaß am Montag' gemacht wird“ (ARD) Regie, Moderation
1983 „Der fliegende Baron und andere Tricks. Ein Werkfilm über 'Lemmi und die Schmöker'“ (WDR) Regie, Moderation
1983 „Lemmi und die Schmöker. Ein Bücherwurm wird lebendig“ (WDR) Regie, Moderation

Sonstiges

"Der Spencer-Geschichtenerzähler". Anfang der 1970er Jahre moderierte Podehl die Radiosendung „Geschichte auf Bestellung“ für den WDR. Im Laufe der Sendungen war er u.a. im Gespräch mit Astrid Lindgren, dem damaligen Außenminister Walter Scheel, Frank Elstner, James Krüss und vielen anderen.

1974 war Podehl u.a. neben Armin Maiwald, dem tschechischen Filmregisseur Jindřich Polák, der Redakteurin Monika Paetow und Puppenspieler Gerhard Mensching in einer von Redaktionsleiter Gert K. Müntefering moderierten Diskussionssendung der WDR-Reihe „Ende offen - großer Abend“ zum Thema „Welche Geschichten brauchen Kinder?“ eingeladen.

Ab 1993 veranstaltete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Charlotte eine Reihe von Leseabenden, und außerdem eine Vortragsreihe mit eigenen Texten, und kommendierenden Texten zu Werken und den Biografien von u.a. Friedrich Hölderlin und Johann W. Goethe. Nach 1999 setzte Podehl seine Vortragsreihe allein fort; es folgten Lesungen mit musikalischer Begleitung, Lesungen mit der Schauspielerin Eva Behrmann und Vorträge an Universitäten in Deutschland und Italien.41)

2020 wurde das Werk des Schauspielers, Regisseurs und Autoren anlässlich seines zehnten Todestages mit einem Beitrag der WDR5-Radiosendung „ZeitZeichen“ gewürdigt.42)

Weiterführende Artikel

1)
Uraufführung am Weimarer Nationaltheater mit Charlotte Ulbrich und Peter Podehl in den Hauptrollen. Regie: Helmut Spieß. Digitale Abschrift seit Februar 2015 auf peterpodehl.com verfügbar.
2)
Uraufführung am Weimarer Nationaltheater mit Charlotte Ulbrich in der Hauptrolle.
3)
Digitale Abschrift seit Mai 2015 auf peterpodehl.com verfügbar.
4)
Digitale Abschrift seit 2013 auf peterpodehl.com verfügbar.
5)
Es kam nicht zu einer in den 1950er Jahren in Kassel angedachten Uraufführung, mit Bühnenbildern von Erwin Hahs. Digitale Abschrift als „Lesestück“ seit 2010 auf peterpodehl.com verfügbar.
6)
Geschrieben in den 1950er Jahren, Uraufführung im Februar 1983 in Stuttgart.
7)
Geschichten von Peter Podehl, die er in den 1990er Jahren in Gemeindesälen und Privathaushalten als Lesung vortrug. Digitale Abschrift seit Dezember 2010 auf peterpodehl.com verfügbar. Es existiert außerdem eine aufgezeichnete Lesung des Stückes von Peter und Charlotte Podehl.
8)
Digitale Abschrift seit Dezember 2010 auf peterpodehl.com verfügbar. Es existiert außerdem eine aufgezeichnete Lesung des Stückes von Peter und Charlotte Podehl.
9)
Roman-Projekt in drei Teilen, welches Podehl zwischen 2002 und 2004 Kapitel für Kapitel auf seinem Blog stadtroman.de veröffentlichte.
10)
Geschichten von Peter Podehl aus dem Jahr 1949 mit Illustrationen von Iris Hahs-Hofstetter - posthum veröffentlicht von Claudia Podehl auf peterpodehl.com
11)
Peter Podehls authentisches Kriegstagebuch, welches er 1947 seiner Kollegin und Freundin, der Schauspielerin Charlotte Ulbrich schenkte - 66 Jahre später posthum veröffentlicht von Claudia Podehl auf peterpodehl.com
13)
inszeniert am Stadttheater Ingolstadt, 1980
14) , 15)
inszeniert am Theater Aachen
16) , 22)
mit seinem Stiefsohn Thomas Schmidt in der Hauptrolle
17) , 18)
Regie: Wolfgang Staudte
19)
Regie: Erich Engel
20)
Regie: Kurt Hoffmann
21)
Da sich Podehl zu nah an die Märchenvorlage hielt, wurde das Buch durch Kurt Bortfeldt fertiggestellt. Vgl. Shen, Qinna: The Politics of Magic. DEFA Fairy-Tale Films, Wayne State University Press, 2015.
23)
nach dem Hörspiel von Marie Luise Kaschnitz
24)
Erstausstrahlung am 25.02.1969 im WDR.
25)
Erstausstrahlung als Weichnachtswartesendung mit dem Titel „Wir warten auf's Christkind“ am 24.12.1969 um 16 Uhr im WDR, Wiederholung an Weihnachten 1970.
26) , 28)
gemeinsam mit Armin Maiwald
27)
mit Gert K. Müntefering, Hans Posegga, Monika Paetow und Wolfgang Buresch
29) , 36)
mit seiner Tochter Claudia Podehl
30) , 35)
mit seiner Tochter Claudia Podehl in einer Hauptrolle
31)
von und mit Friedrich Arndt, sowie mit Peter René Körner
32)
u.a. mit Friedrich Schönfelder
33)
mit Puppen von Friedrich Arndt, sowie mit Horst Lateika, Peter René Körner und Podehls Enkelin Lavinia Fenu in einer Nebenrolle
34)
mit: Armin Maiwald (Folgen 3-5)
37)
mit Claudia Podehl, Thomas Schmidt und Charlotte Ulbrich-Podehl in Hauptrollen
38) , 39)
mit Charlotte Ulbrich-Podehl
40)
mit Karl-Heinz Bieber
41)
Eine frühe Ton-Aufzeichnung des sogenannten „Zitatenpudding“, bei dem Charlotte Podehl Zitate und Aussagen berühmter Dichter und Denker vorlas und ihr Mann Hinweise zu den Persönlichkeiten aufgab, bis er jeweils am Ende den Autoren verriet, wurde 2016 von Claudia Podehl auf youtube.com veröffentlicht.