6. Mai 2022 angelegtjannik

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Jürgen Meuter

Benny Meuter mit Spencer, 1980. Jürgen Meuter (auch bekannt als Benjamin „Benny“ Meuter) ist ein Zauberkünstler, Jongleur und Puppenspieler, sowie als langjähriger Spieler der Hände von Spencer aus Hallo Spencer bekannt. Zu seinem ebenso langjährigen Kollegen Joachim Hall, der Spencers Kopf spielte und die Figur sprach, entwickelte sich eine enge Freundschaft. Eng war technisch bedingt auch ihre etwa fünfzehnjährige Zusammenarbeit ab 1979; während die Assistenten für andere Puppen mit durch Handschuhe bespielbaren Händen oft wechselten, verlieh Meuter mit seinem unverkennbaren und gekonnten Händespiel Spencer in den Runddorf-Folgen einen nicht unwesentlichen Teil seines Charakters.

Meuter wanderte nach Spanien aus, wo er bereits in den 1980er Jahren als Zauberer tätig war. Die PentaTV-Mitarbeiterin Kea Kuhne, die Meuter und Hall zuvor u.a. als Requisiteurin und Puppenbetreuerin assistierte, spielte Spencers Hände in den Folgen 250-275 (2000-2001). Für das 25-jährige Jubiläum, das im KiKA-Studio in Erfurt gedreht wurde, kehrte Meuter 2004 nach Deutschland zurück, um zu diesem Ereignis ein letztes Mal Spencers Hände zu spielen.

Karriere bei "Hallo Spencer"

Es ist unbestätigt, ob Benny Meuter bereits im Sommer 1978 nach Wilhelm Helmrich einer der ersten Puppenspieler des Spencer-Teams war, als er an einem Tag der Offenen Tür des Landesfunkhaus Hannover die erste Spencer-Puppe beim Verteilen von Autogrammkarten an die jungen Besucher spielte. Joachim Hall lernte er kennen, nachdem dieser im Herbst bei einem Puppenspieler-Casting im Münchner TamS-Theater als Besetzung für die Titelfigur von "Hallo Spencer" ausgewählt wurde.
Neben dem Assistieren (er spielte zB. auch oft die Hände von Nepomuk und anderen Figuren) war Meuter außerdem von 1979 bis 1981 in den Folgen 1-25 der erste Puppenspieler von Quietschbeu Karl-Otto, musste jedoch, da Spencers Hände Priorität hatten, oftmals vertreten werden. Daher engagierte man mit Matthias Hirth 1982 einen neuen Puppenspieler für den Quietschbeu. Meuter spielte Karl-Otto im selben Produktionsjahr ein letztes Mal in der Folge 30: Das Gespenst Irifea. Außerdem hatte er im Laufe der Jahre auch viele andere Figuren in Massenszenen auf dem Arm.

Bei den Dreharbeiten trug Meuter in den 1980er und 1990er Jahren sehr oft bunte Hawaii-Hemden mit ausgefallenen Mustern; solche Hemden benutzt er bis heute u.a. als Kostüme für seine Zauberer-Auftritte in Spanien.

Spencers Hände führen ein Eigenleben

Spencers Hände führen ein Eigenleben. Jürgen Meuter ist der Mann der Stunde - ebenfalls der erste Karl-Otto! Jürgen führte Spencers Hände immer kameragerecht über den Bildschirm, während Achim Hall den wichtigen Rest des 'Bosses' leitete. Jürgen Meuter ist derweil als Zauberkünstler unterwegs. Schon in der Serie gab es den ein oder anderen Trick zu sehen.

(hallo-spencer.de1))

Mit seinen geschickten Fingern war Meuter, der bereits Ende der 1970er Jahre als Zauberkünstler aktiv war, die perfekte Besetzung für Spencers Hände. In Folge 18: Spencer Tours spielte er einen Trick, bei dem er Spencers Daumen brennen ließ.
Aufgrund seiner Arbeit als Zauberer in Spanien konnte er nicht an den Dreharbeiten jeder Staffel teilnehmen, sondern reiste ab 1984 nur für die Runddorf-Folgen, die aufwändig im Studio Hamburg gedreht wurden, an. Zuvor spielte er Spencers Hände auch in den Spin-Offs "Spencers Ferientipps" (1982) und "Achterbahn" (1983).

In den Folgen 60-64 vertrat ihn 1984 Herbert Langemann und in den von PentaTV ab 1989 produzierten Staffeln, wie beispielsweise den Stadtfolgen, übernahm Gudrun Hermenau das Händespiel. In den 2000er- und 2001er-Folgen wurden Spencers Hände von Kea Kuhne gespielt, der langjährigen Puppenbetreuerin und „Lieblings-Requisiteuse“ von Meuter und Hall.

Für den Dreh der Jubiläumssendung "Spencers Geburtstagshitparade" kehrte Benny Meuter 2004 ein letztes Mal als Achim Halls Assistent und Spencers Hände-Spieler zurück.

Andere Projekte (parallel zu und nach "Hallo Spencer")

1982 gründete Benny Meuter gemeinsam mit dem Künstler und Musiker Jo Jacobs das MäGäDäm-Zaubertheater, das u.a. aus dem Verband Gauklerdult Hundertfleck mit freien Arbeiten von Körpertheater und Pantomime bis Zauber- und Zirkuskunst hervorging. Im Dezember 1982 feierte ihre gemeinsame „melancholisch-magische Show“2) „Das Bühnenleben von Erna & Kall-Heinz“ als erste MäGäDäm-Produktion Premiere im Monsun-Theater in Hamburg. In diesem Programm aus Theater, Zauberei, Comedy und Musik spielte Meuter die Rheinländerin Erna und war gemeinsam mit seinem Spielpartner Jacobs „der Magie im Alltag auf der Spur“3).

Dass „Erna & Kall-Heinz“ sich so unschlagbar weit vom üblichen Zauber-Theater-Einerlei abhebt, dafür gibt es ein ganzes Bündel von guten Gründen. Erna und Kall-Heinz theatralisieren das Elend der 1950er Jahre, verzaubern es melancholisch - mit dem Zungenschlag des juten alten Adenauer. (…) Der Erfolg von Benjamin Meuter und Jo Jacobs liegt in ihrer zauberhaften, charmanten Ehrlichkeit.

(Achim Barth über Benjamin Meuter und Jo Jacobs in „Das Bühnenleben von Erna & Kall-Heinz“4))

Aus ihrem Kollektiv, zu dem Andrea Bongers 1983 dazu stieß, ging 1984 das MäGäDäm-Kindertheater mit zahlreichen Tournee-Produktionen hervor, Meuter verließ die Gruppe jedoch und arbeitete ab Mitte der 1980er Jahre (parallel zu alljährlichen Arbeit als Puppenspieler für den NDR) als Zauberkünstler und Jongleur in Südspanien. Im März 2011 kehrte Meuter für ein Revival nach Deutschland zurück, um ein letztes Mal gemeinsam mit Jacobs in Hamburg5) aufzutreten. Hierfür reiste er aus Madrid an.

(wird erweitert)

2) , 3)
Zitat aus einer Pressekritik von Achim Barth
4)
aus einer Pressekritik des Münchner Merkur, Quelle: facebook.com
5)
im HoheLuftschiff des Theater Zeppelin