„Kasis Kastanien“ ist die 15. Folge der 1983er Dorfstaffel.

• Erstausstrahlung: 1. März 1985¹⁾
• Copyright-Angabe: NDR 1983
• Buch: Jochen Busse²⁾
• Regie: Christoph Busse
• Songs: Matthias Felsch (Musik) und Jochen Busse (Text)
• Redaktion: Angelika Paetow und Winfried Debertin
• Produktion: Wulf-Dietrich Kaminski (NDR)

(siehe Hauptartikel)

Kasi hat einen neuen Kastaniengrill. Mithilfe von Nepomuk und Lulu, die allerdings nur gute Ratschläge gibt, wuchtet er den Grill in sein Baumhaus. Mit einer großen Portion Kastanien will sich Kasimir bedanken. Da fordert Lulu den größten Teil für sich. Nepomuk ist über so viel Raffgier derart erbost, dass er beschließt, Lulu eine Lektion zu erteilen. Er gründet die Nepomukhausener Schlosssparkasse und erfindet eine Währung: Kastanien! Schon bald wird im Dorf gehandelt, gefeilscht, Habgier bricht aus und niemand will mehr etwas kostenlos tun. Spencer muss sich eine Menge einfallen lassen, bis es am Schluss wieder heißt: Von heute an gibt es bei uns wieder alles umsonst!

Text: NDR - Länge: 30'

Der Traumexpress und die Showdeko kommen in der Folge nicht vor. Die Quietschbeus singen ihren Song diesmal im Freien an der Kreuzung. Am Schloss wurde der Schriftzug „Der Bankchef ist nicht da“ angebracht, wobei das „nicht“ auf dem Fenster in Nepomuks Tür weggeklappt werden kann, wenn die „Nepomukhausener Schlosssparkasse“ geöffnet hat. Es wird außerdem der Wald hinter Nepomuks Schloss gezeigt, in dem das Ende der Folge spielt.

• "Ein Frosch im Gras" (gesungen von den Quietschbeus)

Sehr anschaulich zeichnet diese Episode die negativen Folgen einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung nach, bis hin zum Einfluss auf „staatliche Behörden“, als Spencer Elvis‘ Einwohnermeldeamt gegen Kastanien eintauscht - was als Allegorie auf die zunehmende Privatisierung staatlicher Institutionen verstanden werden darf. Für ein Kindersendungsformat ist der systemkritische Gehalt dieser Folge höchst ungewöhnlich und manch Erwachsener könnte aus ihr ebenfalls noch etwas lernen.

(buxtebrawler in der Online-Filmdatenbank, Januar 2015)

• Lulu bringt mit ihren möchtegernschlauen Kommentaren bei gleichzeitigem Nichtstun Nepomuk so sehr auf die Palme, dass er die Kastanienwährung einführt, um ihr eins auszuwischen. Drehbuchautor Jochen Busse gab Lulu in dieser Folge einen vorlauten und besserwisserischen Charakter, auf dem die Handlung der Folge aufbaut, der für sie aber eher untypisch ist.
• Elvis muss Spencer ein weiteres Mal vertreten. Diesmal sagt er als Ersatz für Spencers Fingerschnipp einfach das Wort „Fingerschnipp“, was auch den gewünschten Effekt erzielt.
• Jeder Bewohner muss Nepomuk eine Sicherheit hinterlegen, um seinen Anteil an Kastanien zu bekommen. Von Kasi bekommt er den gerade erst auf das Baumhaus transportierten Kastaniengrill, von Lulu drei Kleider, die Zwillinge legen sich gegenseitig als Pfand ab. Von Poldi bekommt er das Versprechen, ab heute niemanden mehr zu fressen, von Lexi einen Band seiner Lexiklopädie, von den Quietschbeus ihre Instrumente und Spencer verpfändet kurzerhand das Einwohnermeldeamt - Elvis im Gegenzug Spencers Monitor.
• Nepomuk singt beim Kastaniengrillen das Lied „Als ich noch Prinz war in Arkadien“ aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach.

• Nach der Erstausstrahlung am 1. März 1985 wurde die Folge am 17. Mai und am 8. November des selben Jahres jeweils im NDR/RB/SFB sowie im WDR wiederholt. Am 25. Januar 1986 wurde die Folge bei Südwest 3 ausgestrahlt.³⁾ In Österreich lief sie erstmals am 10. Januar 1987 auf ORF 1.⁴⁾ Auf Bayern 3 lief sie am 3. August 1987.⁵⁾ Der Kinderkanal zeigte sie am 29. Juni 1998. 2001 lief sie auf N3 am 14. Oktober, und im HR am 19. Oktober. 2004 zeigten die beiden Sender die Folge erneut, der NDR am 17. Oktober und der HR am 22. Oktober. Aufgrund der Lizenzierung der Folge von PentaTV an EM.TV wurde sie zwischen 2005 und 2007 mehrfach im Pay-TV bei Premiere und dessen Ableger Junior gesendet.⁶⁾ Im NDR Fernsehen lief die Folge danach erneut am 30. September 2007 und ein letztes Mal am 19. September 2010.
• Im November 2012 wurde die Folge genau wie die Episoden 37-44 und 47 der 1983er Dorfstaffel auf DVD veröffentlicht.⁷⁾ Hierbei wurde auf die von PentaTV an EM.TV lizenzierte Version der Folge zurückgegriffen, welche einige kleine Bildfehler aufweist, die bei der Veröffentlichung durch vorherige Standbilder überdeckt wurden. Im Archiv des NDR ist die Folge in einwandfreiem Zustand vorhanden.

• Lulu: „Das kann ja auch nicht gehen, die Fahrstuhltür ist zu klein!“; Kasi: „Ach was, und ich dachte, der Grill ist zu groß.“; Lulu: „Siehste, so kann man sich irren.“
• Elvis: „Wenn aber Reich davon kommt, dass es Arm gibt, dann kann Reich eigentlich sowas richtig gutes doch garnicht sein, oder?“; Spencer: „Elvis, du denkst zwar manchmal langsam - aber gründlich.“
• Karl-Otto: „Loslegen, was?“; Karl-Gustav: „Oh mann, er schnallt es nicht, Karl-Otto, 'ne Einlage machen wir!“; Karl-Otto: „'Ne Einlage, is' ja schrecklich!“; Karl-Heinz: „Wer von euch hat denn Plattfüße, ich brauch keine Einlage.“; Karl-Otto: „Sind das nicht diese Sachen da in der Hühnersuppe?“; Karl-Gustav: „Ich glaub' ich bin am Nil, wir wollen keine Einlage in der Suppe und keine in den Latschen, wir woll'n eine machen, los, singen!“
• Lexi (zu Poldi): „Ach du bist's, Poldi. Entschuldige, wenn ich gerade keine Angst habe, aber ich bin sehr beschäftigt.“

• Ausführliche Inhaltsangabe
• Infos zu den Puppen der 1983er Dorfstaffel
• Infos zu den Kulissen der 1983er Dorfstaffel

• Alle Folgen im Überblick
• vorherige Episode: Ein Zeugnis für Galy
• nächste Episode: Schnitzeljagd