Dr. phil. Maya Götz (geboren 1967 in Hamburg) ist eine deutsche Medienwissenschaftlerin, Medienpädagogin, Redakteurin und seit 2003 Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk, sowie Geschäftsführerin der Stiftung Prix Jeunesse. Als Studentin absolvierte sie im Sommer 1992 ein Praktikum in der Aufnahmeleitung der 1993er Dorfstaffel von Hallo Spencer.
Mit den Forschungsergebnissen aus ihren Studien legt Maya nicht nur viele akute Missstände offen, sondern unterstreicht vor allem die Bedeutung von guten Inhalten, redaktioneller Verantwortung und nicht zuletzt einer reflektierten Haltung all der Menschen, die Medieninhalte für Kinder produzieren.
(Thomas Hartmann über Dr. Maya Götz, Oktober 2021)
Götz arbeitete bereits früh mit Kindern und Jugendlichen, gab Reitunterricht, inszenierte selbstgeschriebene Theaterstücke und leitete Ferienfreizeiten. Ihr Studium in Kiel schloss sie mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen sowie der Magistra der Pädagogik ab. Anschließend promovierte sie mit der Dissertation „Mädchen und Fernsehen“. Seither ist das Hauptarbeitsfeld der Medienwissenschaftlerin die Forschung im Bereich „Kinder/Jugendliche und Fernsehen” mit internationaler und geschlechtersensibler Perspektive. Daneben arbeitet und veröffentlicht sie im Themenbereich geschlechterspezifischer Rezeptionsforschung.
Götz leitete zahlreiche empirische Studien zu Fernsehsendungen und -figuren, veröffentlichte eine Vielzahl wissenschaftlicher Artikel und mehrerer Bücher. Für das von Wolfgang Buresch herausgegebene Buch „Kinderfernsehen. Vom Hasen Cäsar bis zu Tinky Winky, Dipsy und Co.“ schrieb sie 2003 ein Kapitel über die im Kinderkanal und in der ARD ausgestrahlte BBC-Serie „Teletubbies“, welche Ende der 1990er Jahre eine grundlegende öffentliche Diskussion über Kinderfernsehen auslöste.1)
Die Wissenschaftlerin leitet u.a. seit 2018 die Medienkompetenzplattform SogehtMedien von ARD und ZDF. 2021 wurde sie mit dem „Engaged Research Award“ der Children, Adolescents and Media Division der ICA2) ausgezeichnet.
Vom 1. Juni bis 16. August 1992 absolvierte die Studentin ein Praktikum beim Aufnahmeleiter Willy Polaszek für die Produktion der Folgen 212 bis 224 von Hallo Spencer im Studio Hamburg.
Maya Götz forschte später unter anderem zur Rezeptionsgeschichte der langjährig und teilweise parallel zu „Hallo Spencer“ produzierten Sesamstraße. Diese beschrieb sie als „wegweisend für die Geschichte des Kinderfernsehens in Deutschland“, da sich die Fernsehredaktionen seither erstmals an wissenschaftlicher Forschung orientierten.3) Auch zu „Hallo Spencer“ gab der Norddeutsche Rundfunk bereits Anfang der 1980er Jahre Studien und Forschungsberichte in Auftrag.4) Dass Götz sich in den 1990er Jahren während ihrer Studien ebenfalls wissenschaftlich mit „Hallo Spencer“ auseinandersetzte, ist wahrscheinlich aber unbestätigt. 2013 wurde sie für den Radiosender Deutschlandfunk Kultur zur Geschichte der „Sesamstraße“ interviewt5) und zehn Jahre später kam sie in der 45-minütigen Radiosendung SWR2 Forum als Expertin anlässlich des 50-jährigen Serienjubiläums zu Wort.6)
Die Reihe war wie ein Kaleidoskop aus vielen schnellen, bunten und vielfältigen Elementen. Zwar hatten sich bis dahin schon mehrere Sender über das Gebot, dass Kinder unter sechs Jahren keine Filme und kein Fernsehen sehen sollten, hinweggesetzt und Sendungen für Vorschulkinder konzipiert, aber erst durch ‘Sesamstraße’ wurde quasi gesetzt, dass auch jüngere Kinder Sendungen bekommen, die explizit für sie gestaltet sind.
(Maya Götz, Januar 20237))
Götz ist verheiratet mit dem freien Medienforscher Dr. Ole Hofmann, der ebenfalls in der Fernseh- und Online-Forschung tätig ist und auch in Kiel und Kassel studierte. Maya Götz ist Mutter von drei Töchtern.8)