Klaus Wirbitzky (geboren am 24. September 1940 in Troisdorf¹⁾ bei Bonn) ist ein deutscher Hörspiel-, Theater-, Film- und Fernseh-Regisseur, sowie Autor. Seit 1986 inszenierte er zahlreiche Drehbücher für Hallo Spencer, wurde neben seinem Kollegen Peter Podehl zu einem der wichtigsten Regisseure der NDR-Serie und trug maßgeblich zu ihrem großen Erfolg in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren bei.

Ab 1989 inszenierte er außerdem parallel bis in die 2000er Jahre zahlreiche Rahmenhandlungen für die deutsche "Sesamstraße". Insgesamt war er seit den 1960er Jahren an weit über 200 Hörspiel-, Film- und Fernsehproduktionen beteiligt und inszeniert und schreibt bis heute für die Bühne.

Eine Gesellschaft ohne Visionen ist eigentlich tot. (…) Man muss 100 Ideen im Kopf haben und zwei oder drei werden was.

(Klaus Wirbitzky, 2020²⁾)

Wirbitzky studierte Germanistik und wurde anschließend an einer Schauspielschule angenommen. Bereits 1962 spielte er am Senftöpfchen in Köln: „Für 420 Mark Gage, die meist schon in der Mitte des Monats aufgebraucht waren.“³⁾ Fünf Jahre lang trat er als Tourneetheater-Schauspieler auf, bevor er erste Regieassistenzen übernahm. Parallel begann er schriftstellerisch tätig zu sein; das von ihm verfasste Hörspiel „Der lange Ritt“⁴⁾ feierte an Weihnachten 1965 Premiere. Es stellte den Beginn seiner großen Liebe zum „Kino fürs Ohr“ dar, dem viele weitere Hörspielproduktionen, an denen er als Autor, Sprecher, Regieassistent⁵⁾ und schließlich oftmals als Regisseur beteiligt war. Es handelte sich hauptsächlich um WDR-Produktionen.

Im Laufe der 1980er und 90er Jahre wurde er ein gefragter Regisseur und Autor für Bühne, Film und Fernsehen und arbeitete u.a. mit Jochen Busse und wiederholt mit dem Schauspieler Udo Kier zusammen. Besonders erfolgreich wurde schließlich zB. die WDR-Serie „Die Anrheiner“, die er von 1998 bis 2009 inszenierte, oder die mehrfach ausgezeichnete von Angelika Paetow erdachte NDR-Serie „Die Pfefferkörner“, für die er sich insgesamt 16 Jahre lang als Regisseur verantwortlich zeichnete. Ähnlich lang führte er bereits ab 1989 Regie bei zahlreichen Episoden der "Sesamstraße".

2011 wurde Wirbitzkys Kinofilm „Der Himmel hat vier Ecken“⁶⁾ u.a. mit dem Augsburger Kinderfilmpreis ausgezeichnet.⁷⁾

Seit 2016 liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit beim Schreiben und Inszenieren für die Theaterbühne; u.a. das Bonner Contra-Kreis-Theater brachte viele seiner Komödien zur Uraufführung. Seine Stücke werden deutschlandweit gespielt. Zuletzt inszenierte er selbst u.a. die Uraufführungen seiner Texte „Bender, Zöllner und der Kapitän“ (2020), „Das Pferd will eine Elfe sein“ (2021) und „Elvis lebt… bei Möbel Werner“ (2021) im Hamburger Sprechwerktheater. Im Dezember 2022 brachte er dort sein neues Schauspiel „Die rote Hilde“ auf die Bühne.

Es ist vollbracht! Geschwächt ist nun die linke Hand, die rechte, weil sie meist zum Spiel gebraucht, ist dominant. Und auch beim Reden nach elf Wochen, werden Worte längst nicht mehr gesprochen - über der Lippen feuchten Rand, nein, was wir zu sagen haben, das klappt man mit der Hand. / Gelacht wird in die „1“, geweint wird in die „2“, der eigne Kopf versteckt für Kamera „3“– Doch ab heute sind wir frei!

(Klaus Wirbitzky in den ersten Zeilen seines von ihm anlässlich der abgeschlossenen Dreharbeiten⁸⁾ vorgetragenen Gedichts, August 1988)

1986 stieß Wirbitzky als Regisseur zum Spencer-Team, um Peter Podehl, der bisher die meisten Folgen inszenierte, zu entlasten. Dieser lieferte jedoch weiterhin die Drehbücher zu den Runddorfgeschichten, von denen Wirbitzky vielzählige unter der redaktionellen Aufsicht von Winfried Debertin und Angelika Paetow verfilmte. Die ersten Folgen, an denen er mitwirkte waren "Ferienzeit" (075) und "Null Bock auf Text" (085). Unter seiner Regie entstanden danach die Folgen 88-94 der 1987er Max-und-Molly-Staffel, sowie die Folgen 95-97 der 1987er "Spencer präsentiert"-Staffel⁹⁾. Außerdem inszenierte er zusätzlich zahlreiche Quietschbeu-Songs aus Folgen, in denen Podehl Regie führte, da diese oftmals zu Beginn der jeweiligen Drehzeit vorproduziert wurden.

Er führte darüberhinaus in einzelnen Folgen Co-Regie u.a. mit Podehl, Debertin und Achim Lenz. Zuletzt inszenierte er im Produktionsjahr 1993 sieben Episoden der finalen Runddorfstaffel mit.¹⁰⁾

Nach Hallo Spencer führte er auch bei vielen weiteren Fernsehproduktionen der Studio Hamburg Atelier GmbH Regie: neben der „Sesamstraße“ auch bei „Die Pfefferkörner“ (1999-2015), „Die Rettungsflieger“ (2004) oder „4 gegen Z“ (2005-2007). Auch die Zusammenarbeit mit der Bildmischerin Nora Leser, die er 1986 im Studio Hamburg kennenlernte, setzte er fort; gemeinsam unterstützten sie Gabriel und Werner Knauf mit ihrem Dokumentarfilm „In engen Grenzen - Leben mit CFS“ (2012).¹¹⁾

Genau wie in mehreren Folgen von „Die Pfefferkörner“ hatte der Regisseur auch bei Hallo Spencer einige Cameo-Auftritte, so ist er zB. als Nachrichtensprecher in Folge 120: "Eine Million um MONALISA" zu hören.

Klaus Wirbitzky ist verheiratet und lebt seit über 50 Jahren in Kriegsdorf bei seiner Heimatstadt Troisdorf in Nordrhein-Westfalen. Er ist der Vater des 1963 in Köln geborenen Radiomoderators und Comedians Michael Wirbitzky und Großvater von zwei Enkelkindern, die 2001 und 2005 geboren wurden.¹²⁾

• „Der Seehund von Sanderoog“ (2006)
• „Eine Liebe in Venedig“ (2009)
• „Der Himmel hat vier Ecken“ (2011)¹³⁾

• "Hallo Spencer" (1986-1994)
• "Sesamstraße" (1989-2001)
• „Drei Mann im Bett“ (1993)¹⁴⁾
• „Jede Menge Leben“ (1995-1996)
• „Und im Keller gärt es…“ (1995-1997)¹⁵⁾
• „Die Anrheiner“ (1998-2009)
• „Die Pfefferkörner“ (1999-2015)
• „Die Rettungsflieger“ (2004)
• „4 gegen Z“ (2005-2007)¹⁶⁾
• „Da kommt Kalle!“ (2009-2011)
• „5 Satansbraten“ (2014)

• Alle Mitwirkenden
• Regie

• Klaus Wirbitzky bei pfefferkoerner.fandom.com
• Klaus Wirbitzky bei crew-united.com
• Wikipedia-Artikel