9. Juni 2024 jannik

Siegfried Mohrhof

Siegfried Mohrhof (geboren am 24. Januar 1925 in Swinemünde; gestorben am 25. November 2013 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge, Fernsehjournalist, Autor und langjähriger Koordinator der ARD-Familienprogramme. Beim Westdeutschen Rundfunk entwickelte er 1971 gemeinsam mit seinem Kollegen Gert K. Müntefering, der jungen Redakteurin Monika Paetow und dem freien Kölner Produzenten Armin Maiwald die Sendung mit der Maus. Er gilt als der „Großvater der Maus“.1)

Der WDR-Programmleiter fungierte später schließlich als wissenschaftlicher Beirat für die NDR-Serien Sesamstraße und Hallo Spencer.

Siegfried Mohrhof hat die Bedeutung des Kleinkinderprogramms bereits 1969 erkannt und die Entwicklung der „Lach- und Sachgeschichten - Fernsehen für Anfänger“ zielgerecht und Kraft seines Amtes vorangetrieben.

(Oliver Streich über Siegfried Mohrhof, März 20152))

Biographie

Geboren und aufgewachsen ist Mohrhof in Vorpommern. Er absolvierte von 1948 bis 1950 eine Ausbildung zum Lehrer an Volks- und Mittelschulen, anschließend unterrichtete er bis 1955 in Flensburg. Zwischen 1956 und 1962 war er als Referats- und Abteilungsleiter am Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) in München tätig und schließlich bis 1963 als Leiter der Staatlichen Landesbildstelle Schleswig-Holstein.3) Zu dieser Zeit lernte er den Grafiker und Filmemacher Friedrich Streich kennen und übersetzte den als Klassiker der Filmpädagogik geltenden Band „Grundlagen der Filmerziehung“ vom Jan Marie Lambert Peters ins Deutsche.

Seit März 1963 leitete Mohrhof das Nachmittagsprogramm (Kinder-, Jugend- und Frauenprogramm) des WDR Fernsehen, seit Januar 1972 teilte er sich gemeinsam mit Gert K. Müntefering die Leitung des gesamten WDR-Familienprogramms. Noch während ihres Studiums stellte sich die spätere Redakteurin und Produzentin Monika Paetow bei Mohrhof vor, die von 1965 bis 1968 ein Volontariat in seiner Abteilung absolvierte. Bei der gemeinsamen Entwicklung der Wissens- und Unterhaltungssendung Die Sendung mit der Maus schlug er Friedrich Streich für die Animation der ikonischen Maus-Spots vor.

Die von ihm angeregte Sendereihe „Sagt die Fotografie die Wahrheit?“ wurde 1966 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.4)

Im Alter von 88 Jahren verstarb Siegfried Mohrhof 2013 in Berlin. Das Team der „Sendung mit der Maus“ veröffentlichte daraufhin einen Nachruf auf Facebook:

Mit seinem Satz „Wir werden an dem gemessen werden, was wir für kleine Kinder tun“ stellte er sich sehr früh gegen den Beschluss der Intendanten, eben kein Fernsehen für Kinder unter sechs Jahren zu machen. Kleine Kinder waren aber da und sahen fern, ohne ein passendes Programm zu haben. […] Doch es gelang Mohrhof die Sendung durchzusetzen und mit zu prägen. Alleine deshalb verabschiedet sich das MausTeam voller Dankbarkeit von ihm!

(Nachruf auf Siegfried Mohrhof, Dezember 20135))

Bedeutung für die "Sesamstraße" und "Hallo Spencer"

(wird erweitert)

Bibliographie (Auswahl)

  • Siegfried Mohrhof: Filmgespräche mit Jugendlichen. Beiträge zur Methodik und Praxis der Jugendfilmarbeit, Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, München 1957.
  • Siegfried Mohrhof, Ulrich Haase: Filme für die Jugend. 82 Besprechungen jugendgeeigneter Spielfilme, Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, München 1958.
  • Jan Marie Lambert Peters: Grundlagen der Filmerziehung. Aus dem Niederländischen von Siegfried Mohrhof, Juventa-Verlag, München 1963.
  • Siegfried Mohrhof: Kinderfernsehen im Jahr des Kindes – eine Konjunkturfrage?, in: ARD – im Gespräch. Reform statt Krisentheorien. Referate und Diskussionen des Presse-Kolloquiums der ARD in Köln vom 13. bis 14. März 1979, hg. im Auftrag der ARD von der Pressestelle des WDR. Pressestelle WDR, Köln 1979, S. 68–78 (daran anschließend Diskussion mit Mohrhof, S. 79–92).

Weiterführende Artikel

1)
Quelle: friedrichstreich.de (Stand: 08.06.2024)
2)
im Personenlexikon von friedrichstreich.de (Stand: 08.06.2024)
3)
Vgl. Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, S. 315.
4)
Quelle: deutsche-biographie.de (Stand: 08.06.2024)
5)
Quelle: facebook.com (Stand: 09.06.2024)