1. November 2024 angelegtjannik

Margarita Broich

Margarita Broich mit Poldi in "Hallo Spencer - Der Film". Margarita Broich (geboren am 3. Mai 1960 in Neuwied bei Koblenz) ist ein deutsche Schauspielerin und Fotografin. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte sie durch die Hauptrolle der Frankfurter „Tatort“-Kommissarin Anna Janneke, die sie von 2015 bis 2024 in 19 Folgen der ARD-Fernsehreihe verkörperte.

In dem Fernsehfilm Hallo Spencer - Der Film spielte Margarita Broich die Hauptrolle der Luise Borchers, welche an Angelika Paetow angelehnt ist.

Biographie

Broich wuchs in einer Arztfamilie in Nordrhein-Westfalen auf und studierte zunächst Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund. Als Theaterfotografin arbeitete sie anschließend für Claus Peymann am Bochumer Schauspielhaus. Vom 1984 bis 1987 absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Hochschule der Künste in Berlin und war schließlich am Frankfurter Schauspielhaus engagiert, wo sie u.a. mit Einar Schleef arbeitete. In Berlin arbeitete sie am Deutschen Theater außerdem mit dem Dramatiker Heiner Müller, mit welchem sie mehrere Jahre zusammenlebte. Weitere bedeutende Zusammenarbeiten entstanden mit internationalen Regisseuren wie George Tabori und Robert Wilson, sowie mit Christoph Schlingensief an der Berliner Volksbühne. Von 1991 bis 2002 war Broich festes Ensemblemitglied des Berliner Ensembles; anschließend war sie an zahlreichen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen tätig und parallel außerdem seit den 1990er Jahren regelmäßig für Film und Fernsehen.

2013 war sie für den Deutschen Filmpreis als Beste Nebendarstellerin in Oskar Roehlers Kinofilm „Quellen“ nominiert. Zwei Jahre später übernahm sie die Hauptrolle der „Tatort“-Kommissarin Anna Janneke für den Hessischen Rundfunk. Ihr 19. und letzter Fall wurde im September 2024 erstausgestrahlt. Sie ist neben ihrer darstellerischen Tätigkeit weiterhin auch als Fotografin aktiv, publiziert Fotobände und stellt ihre Werke aus.

Broich in "Hallo Spencer - Der Film"

Margarita Broich wurde als "fiktionalisierte Version" von Angelika Paetow besetzt.

2024 gab Margarita Broich an, dass ihr das Drehbuch von Jan Böhmermann gefallen habe, da es „unsere heutige Medienwelt genau [und] böse“ beobachtete und gleichzeitig unterhaltsam sei.1) Sie wurde 2023 als Jakob Sesams verstorbene ehemalige Lebensgefährtin und Kollegin Luise besetzt, die an die Redakteurin und Hallo Spencer-Miterfinderin Angelika Paetow angelehnt ist.

Über die Zusammenarbeit mit den Puppenspielern bei den Dreharbeiten im Herbst 2023 und über das Comeback der Figuren schrieb Broich:

Die Idee, diese klugen und lustigen Figuren wieder lebendig werden zu lassen, hat mich berührt. Sie haben eine ganze Generation begleitet. Und dann durfte ich auch noch mit ihnen spielen! Dabei konnte ich sehen, wie sie zum Leben erweckt werden. Hinter jeder Figur steckt ein großartiger Puppenspieler.

(Margarita Broich, 2024)

Privatleben

Broich lebte mit ihrem langjährigen Schauspielkollegen Martin Wuttke und zwei gemeinsamen Söhnen in Berlin. 2018 gab das Paar seine einvernehmliche Trennung bekannt. Seit 2019 ist Broich mit einem Rechtsanwalt verheiratet.

Filmographie (Auswahl)

Kino- und Fernsehfilme

  • „Die Zwillinge“ (2002)
  • „Vier Fenster“ (2005)
  • „Der Vorleser“ (2008)2)
  • „Glück“ (2012)3)
  • „Quellen des Lebens“ (2013)
  • „Fack ju Göhte“ (2013)4)
  • „Das Tagebuch der Anne Frank“ (2016)5)
  • „Vatersland“ (2022)

Fernsehserien

  • „Rote Erde“ (1990)
  • „Tatort“ (1992; 2010; 2012; 2015-2024)
  • „Berlin, Berlin“ (2003)
  • „Polizeiruf 110“ (2009-2011)
  • „SOKO Köln“ (2009-2014)
  • „Der Hafenpastor“ (2012-2016)
  • „Doc meets Dorf“ (2013)
  • „Morgen hör ich auf“ (2015)7)

Weiterführende Artikel

1)
Vgl. Statement von Margarita Broich, veröffentlicht auf presseportal.zdf.de (Stand: 1. November 2024)
2)
an der Seite von Kate Winslet und Ralph Fiennes
3)
unter der Regie von Doris Dörrie
4)
an der Seite von Elyas M'Barek und Katja Riemann
5)
an der Seite von Ulrich Noethen
6)
produziert und geschrieben von Jan Böhmermann, mit Musik von Tocotronic und an der Seite u.a. von Achim Hall, Friedrich Wollweber, Martin Leßmann, Andrea Bongers und Klaus Naeve
7)
an der Seite von Bastian Pastewka