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showdeko:mitwirkende:matthias_hirth [2024/03/30 15:36]
jannik
showdeko:mitwirkende:matthias_hirth [2024/04/01 18:12] (aktuell)
jannik
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 ====== Matthias Hirth ====== ====== Matthias Hirth ======
 {{ :showdeko:mitwirkende:matthias_hirth_portraet_pop_punk_politik-1024x683.png?375|Matthias Hirth, 2015.}} {{ :showdeko:mitwirkende:matthias_hirth_portraet_pop_punk_politik-1024x683.png?375|Matthias Hirth, 2015.}}
-**Matthias Hirth** (geboren am 28. August 1958 in Regensburg((Vgl. Bertusch, Christopher: Matthias Hirth, veröffentlicht auf: [[https://www.literaturportal-bayern.de/autorenlexikon?task=lpbauthor.default&pnd=114794502|literaturportal-bayern.de]] (Stand: 30.03.2024) ))) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller, sowie als langjähriger Puppenspieler verschiedener [[:charaktere|Charaktere]] bei //[[spencerdorf:hallo_spencer:start|Hallo Spencer]]// bekannt. Er spielte von 1982 bis 1988/89 den [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:quietschbeus|Quietschbeu]] [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:karl-otto|Karl-Otto]], übernahm ab 1984 zusätzlich die Rolle des [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:lexi|Lexi]] und seit [[spencerdorf:folgen:188:start|Folge 188: "Alles Müll"]] spielte er als Nachfolger von [[showdeko:mitwirkende:wilhelm_helmrich|Wilhelm Helmrich]] die Hauptfigur [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:elvis|Elvis]]. In den [[spencerdorf:folgen:s12:start|Max-und-Molly-Folgen]] von 1987 war er außerdem der Puppenspieler von [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:protzikowsky|Protzikowsky]].+**Matthias Hirth** (geboren am 28. August 1958 in Regensburg((Vgl. Bertusch, Christopher: Matthias Hirth, veröffentlicht auf: [[https://www.literaturportal-bayern.de/autorenlexikon?task=lpbauthor.default&pnd=114794502|literaturportal-bayern.de]] (Stand: 30.03.2024) ))) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller, sowie als langjähriger Puppenspieler verschiedener [[:charaktere|Charaktere]] bei //[[spencerdorf:hallo_spencer:start|Hallo Spencer]]// bekannt. Er spielte von 1982 bis 1988/89 den [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:quietschbeus|Quietschbeu]] [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:karl-otto|Karl-Otto]], übernahm ab 1984 zusätzlich die Rolle des [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:lexi|Lexi]] und seit [[spencerdorf:folgen:188:start|Folge 188]] spielte er als Nachfolger von [[showdeko:mitwirkende:wilhelm_helmrich|Wilhelm Helmrich]] die Hauptfigur [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:elvis|Elvis]]. In den [[spencerdorf:folgen:s12:start|Max-und-Molly-Folgen]] von 1987 war er außerdem der Puppenspieler von [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:protzikowsky|Protzikowsky]] und seit 1983 von [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:nero|Nero]].
  
 Heute lebt und arbeitet Hirth in München, wo er als Mitbetreiber der Szenebar //Favorit// unterschiedlichste Lesungen und Programmreihen organisiert und sich als Mitbegründer der Initiative //Monokultur München// kritisch mit der Kulturpolitik der bayerischen Landeshauptstadt auseinandersetzt. Heute lebt und arbeitet Hirth in München, wo er als Mitbetreiber der Szenebar //Favorit// unterschiedlichste Lesungen und Programmreihen organisiert und sich als Mitbegründer der Initiative //Monokultur München// kritisch mit der Kulturpolitik der bayerischen Landeshauptstadt auseinandersetzt.
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 > Über Kunst verfügt man nicht, man kann nur ein Feld anberaumen, wo sie sich ereignet, oder eben nicht. Mit Glück stellt sich etwas Unerwartetes, wirklich Neues ein. Wichtig an der Kunst ist, dass sie frei ist, auch von Zwecken. Je mehr Instrumentalisierungen sich Künstler*innen unterwerfen, desto mehr besteht die Gefahr, dass die Kunst ihre spezifische Energie verliert und nichts mehr herauskommt, was einen verblüfft oder was man nicht schon wüsste. Kaum jemand wagt gerade darauf zu vertrauen, dass seine Kunst schlauer sein könnte als er selbst. > Über Kunst verfügt man nicht, man kann nur ein Feld anberaumen, wo sie sich ereignet, oder eben nicht. Mit Glück stellt sich etwas Unerwartetes, wirklich Neues ein. Wichtig an der Kunst ist, dass sie frei ist, auch von Zwecken. Je mehr Instrumentalisierungen sich Künstler*innen unterwerfen, desto mehr besteht die Gefahr, dass die Kunst ihre spezifische Energie verliert und nichts mehr herauskommt, was einen verblüfft oder was man nicht schon wüsste. Kaum jemand wagt gerade darauf zu vertrauen, dass seine Kunst schlauer sein könnte als er selbst.
  
-(//Matthias Hirth über die Bedeutung von Kunst, Dezember 2021((im Interview mit Tina Rausch))//)+(//Matthias Hirth über die heutige Bedeutung von Kunst, Dezember 2021((im Interview mit Tina Rausch))//)
  
 ===== Biographie ===== ===== Biographie =====
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 ===== Karriere bei "Hallo Spencer" ===== ===== Karriere bei "Hallo Spencer" =====
 +{{ :showdeko:mitwirkende:1986_matthias_hirth_mit_lexi.png?295|Matthias Hirth mit Lexi, 1986.}}
 Von 1982 an war Hirth Teil des [[showdeko:mitwirkende:start|Spencer-Teams]], zu dem seine Münchner Schauspielkollegen des //Theater in der Kreide// (TIK) Eva Behrmann und [[showdeko:mitwirkende:achim_hall|Joachim Hall]] bereits seit etwa drei Jahren gehörten. In den Folgen 26-29 der [[spencerdorf:folgen:s04:start|1982er Dorfstaffel]] übernahm er als Puppenspieler den bisher von [[showdeko:mitwirkende:benny_meuter|Jürgen Meuter]] gespielten Quietschbeu [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:karl-otto|Karl-Otto]], da Meuter sich ausschließlich auf das Spiel von [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:spencer|Spencers]] Händen konzentrieren wollte. Zuvor musste Meuter als Karl-Otto oftmals in einzelnen Szenen von unterschiedlichen Spielern vertreten werden. Hirth brachte als puppenspielerischer Neuzugang erstmals eine Kontinuität in die Besetzung des Quietschbeus und entwickelte seither auch dessen Charakter maßgeblich; zB. führte er Karl-Ottos Stottern als ein neues Erkennungsmerkmal ein. Darüberhinaus assistierte er häufig anderen Puppenspielern wie beispielsweise [[showdeko:mitwirkende:friedrich_wollweber|Friedrich Wollweber]] als Händespieler für [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:poldi|Poldi]]. Von 1982 an war Hirth Teil des [[showdeko:mitwirkende:start|Spencer-Teams]], zu dem seine Münchner Schauspielkollegen des //Theater in der Kreide// (TIK) Eva Behrmann und [[showdeko:mitwirkende:achim_hall|Joachim Hall]] bereits seit etwa drei Jahren gehörten. In den Folgen 26-29 der [[spencerdorf:folgen:s04:start|1982er Dorfstaffel]] übernahm er als Puppenspieler den bisher von [[showdeko:mitwirkende:benny_meuter|Jürgen Meuter]] gespielten Quietschbeu [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:karl-otto|Karl-Otto]], da Meuter sich ausschließlich auf das Spiel von [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:spencer|Spencers]] Händen konzentrieren wollte. Zuvor musste Meuter als Karl-Otto oftmals in einzelnen Szenen von unterschiedlichen Spielern vertreten werden. Hirth brachte als puppenspielerischer Neuzugang erstmals eine Kontinuität in die Besetzung des Quietschbeus und entwickelte seither auch dessen Charakter maßgeblich; zB. führte er Karl-Ottos Stottern als ein neues Erkennungsmerkmal ein. Darüberhinaus assistierte er häufig anderen Puppenspielern wie beispielsweise [[showdeko:mitwirkende:friedrich_wollweber|Friedrich Wollweber]] als Händespieler für [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:poldi|Poldi]].
  
 Seit der [[spencerdorf:folgen:s06:start|1984er Dorfstaffel]] spielte Matthias Hirth außerdem den bisher mit [[showdeko:mitwirkende:lorenz_claussen|Lorenz Claussen]] besetzten [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:lexi|Lexi]], ebenfalls eine Figur, die er über viele Produktionsjahre hinweg bis Mitte der 1990er Jahre stark prägte. In [[spencerdorf:folgen:117:start|Folge 117: "Wer ist die Nummer 1?"]] lieferte sich Hirth zB. einen grandiosen Dialog mit sich selbst, als er in einer Szene sowohl Lexi als auch Karl-Otto sprach. Er spielte beide Figuren parallel bis zur [[spencerdorf:folgen:s16:start|1989er Dorfstaffel]] und bat schließlich um eine Ablösung, was danach zur Umbesetzung von Karl-Otto mit [[showdeko:mitwirkende:Lothar Kreutzer]] führte. In der [[spencerdorf:folgen:s12:start|1987er Max-und-Molly-Staffel]] spielte Hirth außerdem den wichtigtuerischen [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:knubbels|Knubbel]] Protzikowsky. Seit der [[spencerdorf:folgen:s06:start|1984er Dorfstaffel]] spielte Matthias Hirth außerdem den bisher mit [[showdeko:mitwirkende:lorenz_claussen|Lorenz Claussen]] besetzten [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:lexi|Lexi]], ebenfalls eine Figur, die er über viele Produktionsjahre hinweg bis Mitte der 1990er Jahre stark prägte. In [[spencerdorf:folgen:117:start|Folge 117: "Wer ist die Nummer 1?"]] lieferte sich Hirth zB. einen grandiosen Dialog mit sich selbst, als er in einer Szene sowohl Lexi als auch Karl-Otto sprach. Er spielte beide Figuren parallel bis zur [[spencerdorf:folgen:s16:start|1989er Dorfstaffel]] und bat schließlich um eine Ablösung, was danach zur Umbesetzung von Karl-Otto mit [[showdeko:mitwirkende:Lothar Kreutzer]] führte. In der [[spencerdorf:folgen:s12:start|1987er Max-und-Molly-Staffel]] spielte Hirth außerdem den wichtigtuerischen [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:knubbels|Knubbel]] Protzikowsky.
  
-Ab der [[spencerdorf:folgen:s23:start|1992er Dorfstaffel]] übernahm er die Rolle des [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:elvis|Elvis]] als Nachfolger seines verstorbenen Kollegen Wilhelm Helmrich. Parallel spielte er Lexi noch in einzelnen Folgen dieser Staffel, wurde aber von Lorenz Claussen, der (nach regelmäßigen Gastauftritten) im Produktionsjahr 1991 ins Spencer-Team zurückkehrte, abgelöst. Zuletzt wurde Lexi danach nochmal in den Folgen 238-249 der [[spencerdorf:folgen:s28:start|1995er Magazinstaffel]] von Hirth gespielt. Mehr als 25 Jahre später feierte Elvis ein überraschendes TV-Comeback in der 32. Episode des //[[showdeko:mitwirkende:jan_boehmermann|ZDF Magazin]]// //„Wie Cancel Culture die Axel Springer SE kaputt macht!“//. Da Hirth als Puppenspieler nicht an der Aufzeichnung der Sendung in Köln teilnehmen konnte, sprach er Elvis bloß; das Puppenspiel übernahm [[showdeko:mitwirkende:winfried_debertin|Winfried Debertin]].+In den Folgen //[[spencerdorf:folgen:043:start|Maskenball]]// (043) und //[[spencerdorf:folgen:107:start|Wer quatscht denn da dauernd dazwischen?]]// (107) sowie in //[[spencerdorf:folgen:faust|Faust]]// (1983) spielte Matthias Hirth [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:nero|Nero]]. 
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 +Ab der [[spencerdorf:folgen:s23:start|1992er Dorfstaffel]] übernahm er die Rolle des [[spencerdorf:einwohnermeldeamt:elvis|Elvis]] als Nachfolger seines verstorbenen Kollegen Wilhelm Helmrich. Parallel spielte er Lexi noch in einzelnen Folgen dieser Staffel, wurde aber von Lorenz Claussen, der (nach regelmäßigen Gastauftritten) im Produktionsjahr 1991 ins Spencer-Team zurückkehrte, abgelöst. Zuletzt wurde Lexi danach nochmal in den Folgen 238-249 der [[spencerdorf:folgen:s28:start|1995er Magazinstaffel]] von Hirth gespielt. Mehr als 25 Jahre später feierte Elvis ein überraschendes TV-Comeback in der 32. Episode des [[showdeko:mitwirkende:jan_boehmermann|ZDF Magazin]] //„Wie Cancel Culture die Axel Springer SE kaputt macht!“//. Da Hirth als Puppenspieler nicht an der Aufzeichnung der Sendung in Köln teilnehmen konnte, sprach er Elvis bloß; das Puppenspiel übernahm [[showdeko:mitwirkende:winfried_debertin|Winfried Debertin]].(([[https://www.youtube.com/watch?v=9TkGdRCFLZc|Wie Cancel Culture die Axel Springer SE kaputt macht! | ZDF Magazin Royale]] (Stand: 01.04.2024) ))
  
 ===== Andere Projekte (nach "Hallo Spencer") ===== ===== Andere Projekte (nach "Hallo Spencer") =====
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 > Uns geht es in unserer Arbeit darum, diese Mechanismen herauszufinden – worin dieser Kern besteht. Also nicht nur in hohen Mieten, wogegen eine Stadtverwaltung auf einem freien Markt ja nicht so viel tun kann. Und nicht nur in hohen Lebenshaltungskosten, sondern es ist eine bestimmte Mentalität, die darüber hinaus geht. [...] Diese Mentalität betrifft den Geist der Stadt – dieses Konsumverhalten, das Kommerzielle, die Orientierung am Mainstream, dieses Desinteresse an abseitigeren Dingen, dieses Wohlgefühl, dieses "Mia san Mia", dieses idyllische München, das aus Oktoberfest, Traditionalismus und Fortschritt besteht. Das ist das eine. Das andere ist: ein Künstler existiert nicht für sich alleine, sondern er braucht sein Publikum. Für abseitige Sachen, für Avantgarde, für Experimente gibt es hier kein Publikum. Die Leute hier suchen alle das, was sie schon kennen. Das mag daran liegen, dass sie von der Arbeit erschöpft sind und sich nur entspannen wollen oder an diesem Hedonismus. > Uns geht es in unserer Arbeit darum, diese Mechanismen herauszufinden – worin dieser Kern besteht. Also nicht nur in hohen Mieten, wogegen eine Stadtverwaltung auf einem freien Markt ja nicht so viel tun kann. Und nicht nur in hohen Lebenshaltungskosten, sondern es ist eine bestimmte Mentalität, die darüber hinaus geht. [...] Diese Mentalität betrifft den Geist der Stadt – dieses Konsumverhalten, das Kommerzielle, die Orientierung am Mainstream, dieses Desinteresse an abseitigeren Dingen, dieses Wohlgefühl, dieses "Mia san Mia", dieses idyllische München, das aus Oktoberfest, Traditionalismus und Fortschritt besteht. Das ist das eine. Das andere ist: ein Künstler existiert nicht für sich alleine, sondern er braucht sein Publikum. Für abseitige Sachen, für Avantgarde, für Experimente gibt es hier kein Publikum. Die Leute hier suchen alle das, was sie schon kennen. Das mag daran liegen, dass sie von der Arbeit erschöpft sind und sich nur entspannen wollen oder an diesem Hedonismus.
  
-(//Matthias Hirth über Münchens Rufproblem, November 2018((im Interview mit Florian Kraus))//)+(//Matthias Hirth über Münchens Imageproblem, November 2018((im Interview mit Florian Kraus))//)
  
 ===== Privatleben ===== ===== Privatleben =====